Tempelkomplex Ankor Thom

Angkor Thom ,,die große Hauptstadt“ wurde um 1200 von Jayavarman VII., dem fleißigsten Bauherrn und letzten großen König Angkors errichtet. Es war eine befestigte Stadt, umgeben von einer Mauer und Wassergräben, in der Priester, Beamte und das Militär lebten. Jayavarman diente als Administrationszentrum seines Reiches. Während der Blüte Angkor Thoms lebten hier mehr Menschen als in jeder Stadt in Europa im 20. Jahrhundert. Im Zentrum von Angkor Thom liegt der Tempel Bayon. Auch Angkor Thom versinnbildlicht den Mikrokosmos nach der Vorstellung des hinduistischen Glaubens. Auf der etwa neun Quadratkilometer großen Fläche stehen mehrere gewaltige Buddhastatuen zwischen monumentalen Urwaldbäumen. In abseits der Hauptstraßen gelegenen Pagoden leben Mönche heute noch wie vor Hunderten von Jahren.

Es gibt fünf Stadttore. Vier sollen die Himmelsrichtungen symbolisieren und befinden sich jeweils in der Mitte zwischen den Eckpunkten der Mauer. Die Straßen, die durch sie hindurchführen, schneiden sich genau im Zentrum von Angkor Thom, wo der Bayon steht. Das fünfte Tor, das Siegestor, liegt an der Ostseite, auf Höhe der Elefantenterrasse. Jedes Tor ist mit einem 23 Meter hohen Turm, der an sich schon ein architektonisches Kunstwerk ist, überdacht. Von jedem Turm blicken vier gewaltige Gesichter herunter; das Symbol aller unter Jayavarman VII. errichtete Bauwerke. In unterschiedlicher Höhe, stehen 54 Türme, mit den berühmten Gesichtern, die in die vier Himmelsrichtungen blicken. Der Turm in der Mitte, der früher vermutlich vergoldet war, besteht als einziger aus acht Antlitzen. Unter der Kuppel dieses Turmes sitzt heute mitten in einem Irrgarten aus dunklen Gängen Buddha.

Der Tempel Bayon gilt als architektonisches Meisterwerk, dessen Originalität viele Besucher in noch größere Begeisterung versetzt als Angkor Wat. Verschachtelte Galerien, filigrane Flachreliefs und ein Chaos an verwinkelten, dunklen Räumen mit Buddha Reliquien ziehen Touristen wie Pilger magisch an. Doch am beeindruckendes sind die ca. 200 gewaltigen Gesichter.
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