Hanoi Hauptstand Vietnams

Hanoi ist das politische Zentrum Vietnams. Im „Paris Asiens“ verbinden sich die unterschiedlichsten Elemente: eine Millionenstadt mit altertümlichem Kern, eine Mischung aus französischer und vietnamesischer Architektur. 1883 eroberten die Franzosen Hanoi und schufen hier ihr Verwaltungszentrum für die gesamte Kolonie Französisch-Indochina, zu der auch Kambodscha und Laos gehörte. Sie bauten Villen und Verwaltungsgebäude und verliehen so der Stadt ein westliches Antlitz. Darüber hinaus gibt es Seen und Kanäle, grüne Parks und von Bäumen gesäumte Boulevards. br>
Ho-Chi-Minh-Mausoleum. Hier wird der Leichnam des Helden der Nation auf gebart. Die Besucher defilieren unter Aufsicht einer Eskorte, schweigend und im Gänsemarsch, um den gläsernen Sarg, um einen Blick auf die wächserner, effektvoll ausgeleuchteten Gesichtszüge Ho-Chi-Minh zu werfen. Dieser Besuch wirkte sehr befremdlich auf uns, erlaubte jedoch einen ersten Einblick in die Zerrissenheit des Landes. Das Land möchte sich entwickeln, sein wie andere Großstädte und auf der anderen Seite seine alte, kommunistische Vergangenheit konservieren und erhalten. Das Mausoleum wird durch den Ba-Dinh-Platz, auf dem Ho-Chi-Minh die Unabhängigkeitserklärung verlas, umrahmt. Zum Jahrestag findet hier eine große Militärparade statt. Auf diesem Areal befindet sich auch die berühmte Einsäulenpagode in Form einer offenen Lotusblüte. Sie ist eines der ältesten Baudenkmäler Hanois.

Der Literaturtempel Van Mieu, die erste Universität Hanois. Dieser wurde von Kaiser Ly-Thanh-Tong im Jahre 1070 erbaut und ist ein Ort zur Verehrung des chinesischen Philosophen Konfuzius. Nach mehreren Toren gelangt man in den wichtigsten Hof der Anlage mit dem Brunnen der Himmlischen Klarheit. Hier befinden sich 41 Stelen auf dem Rücken steinerner Schildkröten, dem Sinnbild für Weisheit und Dauer. Die Tafeln verewigen die Namen der Preisträger, die zwischen 1442 und 1779 als Sieger aus insgesamt 82 Literaturprüfungen hervorgegangen sind. Sie sind inzwischen Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Im Literaturtempel befindet sich auch die Ehrenhalle des großen Erfolges, mit einem vergoldeten Altar und einer Statue des Konfuzius. Heute stellt der Literaturtempel ein beliebter Treffpunkt für Dichter, Maler und Philosophen dar.

Im Zentrum Hanois liegt der Hoan-Kiem-See. Der Name des Sees bedeutet übersetzt: „See, des zurückgegeben Schwertes.“. Der Legende nach vertrieb der König Le Loi die Chinesen im 15. Jahrhundert mit Hilfe eines magischen Schwertes. Später tauchte eine Schildkröte auf und forderte dieses magische Schwert zurück. In diesem See soll sich ein Exemplar einer besonders seltenen Spezies der Weichpanzer-Schildkröte befinden, welche mehrere hundert Jahre alt wird. Zu Ehren dieser Schildkröte wurde ein dreistöckiger Pavillon auf einer kleinen Insel im Süden des Hoan-Kiem-Sees erbaut – ein Wahrzeichen Hanois. Die Altstadt Hanois mit ihrem Labyrinth aus kleinen Gassen findet sich nordwestlich des Hoan-Kiem-Sees. In den Gassen war früher jeder Straße ein Handwerk zugeordnet. Bestaunen lassen sich hier die sogenannten Röhrenhäuser, die Jahrhunderte alte Handwerksbetriebe beherbergen.
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