Tempelkomplex Ta Prohm

Wenn die Anzahl der Getränkestände und Souvenirverkäufer ein Indiz für die touristische Beliebtheit eines Tempels ist, dann wäre Ta Prohm der Favorit. Da es so viele Bauwerke in Angkor gab, entschlossen sich die Archäologen einen Tempel so zu belassen, wie sie die gesamte Tempelstadt bei ihrer Entdeckung vorgefunden hatten. Ta Prohm legt beeindruckend Zeugnis ab über die Vergänglichkeit der Menschenwerke und die Macht der Natur.

Wie Tentakeln von riesigen Kraken umarmen die mächtigen Wurzeln der Urwaldriesen die Türme, Fassaden, Portale und Mauern dieses Bauwerkes. Sie sprengen selbst die dicksten Wände, doch bewahren sie durch ihre Umklammerung andererseits vor dem Einsturz. Die Natur als gemeinsame Inkarnation von Vishnu und Shiva. Die Zeit hat in Abwesenheit des Menschen hier ihr eigenes geniales Kunstwerk geschaffen. Wurzeln huschen wie Schlangen durch dunkle, von Einsturz bedrohte Galerien, Reliefs sind von einem Kranz aus Blättern künstlerisch eingerahmt, und vor manchem Portal haben sich über die Jahre hölzerne Säulen gebildet. Das Durcheinander von eingestürzten Türrahmen und Galerien macht den gesamten Tempe zum Labyrinth

Ta Prohm bedeutet „Alter Brahma". Dieser Flachtempel·wurde Ende des 12. Jahrhunderts (1186) von Jayavarman VII. erbaut und ist seiner Mutter geweiht. Eine Sanskritinschrift im Tempel gibt genauere Information über die Zahl der Menschen in Ta Prohm. Im Innenbereich lebten 18 hohe Priester, 2 700 Mönche, 600 Tänzer und 12.000 Bedienstete.
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